Tipps zur Handhabung

Tipps, die auf Erfahrungen mit meinen eigenen Hummelpensionen beruhen.

Aufstellen der Hummelpension

Aufstellen sollten Sie die Hummelpension ab Anfang März, sobald die ersten Hummelkönigen fliegen. Bisher hat dafür in der Regel Anfang April genügt, allerdings ist, durch immer mildere und kürzere Winter, ein früheres Aufstellen angebracht.
Der Zeitraum in dem die Königinnen aus ihren Winterquartieren kommen, ist von Art zu Art verschieden, aber auch von der Region abhängig und kann sich von Anfang März bis Anfang Juli strecken.

Standort

Die Hummelpension muss ganztägig im Schatten stehen (Ab 40°C in der Hummelpension stirbt das Hummelvolk ab). Außerdem sollte diese für Beobachtungen gut einsehbar sein.

Jetzt können Sie entscheiden in welche Richtung das Anflugbrett und die Hummelklappe zeigen soll (LINKS / RECHTS). Schauen Sie von vorn auf die Hummelpension:

  • Wenn die Hummelklappe und das Anflugbrett nach LINKS zeigt, ist es ein LINKER Vorbau.
  • Wenn die Hummelklappe und das Anflugbrett nach RECHTS zeigt, ist es ein RECHTER Vorbau.

Die Hummelklappe sollte von der Hauptwetterrichtung (Nord-West) abgewand sein, da sie nicht nass werden darf.
Die Hummelpension sollte auf den Boden (z.B. Gehwegplatte, nicht auf die blanke Erde) gestellt werden, kann aber auch höher positioniert werden.
(Ich habe zwei übereinander stehen, auch auf dem Balkon wäre möglich)

Beispiel: zwei Hummelpensionen jeweils mit Vorbau LINKS

Innenkarton

Der Innenkarton dient der Aufnahme des Hummelnestes und wird zum Saisonende (nach dem Absterben des Hummelvolkes) samt Inhalt entsorgt.
Er sollte etwas kleiner als der Innenraum der Hummelpension sein (umlaufend ca. 2-3cm Luft, dient der Wärmedämmung und Belüftung, im Hummelnest entsteht viel Feuchtigkeit).

Auf den Boden der Hummelpension werden die 4 Klötzchen gestellt oder geleimt.
Darauf wird der Karton gestellt. Dieser erhält genau auf Höhe der Bohrung für die Einlaufröhre eine kreisrunde Öffnung (mit spitzem Messer schneiden) etwas kleiner als der Außendurchmesser der Einlaufröhre. Diese lässt sich später straff in den Karton drehen.
Im oberen Drittel erhält der Karton umlaufend kleine Lüftungsbohrungen von ca. 3mm Durchmesser (3-4 Reihen Lochabstand ca. 3cm)

Nun wird der Karton endgültig in die Hummelpension gestellt. Die Einlaufröhre wird von innen durch den Karton in die Bohrung der Hummelpension eingedreht.
Dabei soll die etwas gebogene Einlaufröhre innen zum Kartonboden zeigen und außen bündig zum Vorbau abschließen.
Senkrechte Streifen aus Pappe, Schaumstoff oder ähnlichem werden zur Stabilisierung zwischen Karton und die Wände der Hummelpension geklemmt.
Die oberen Deckelklappen des Kartons müssen sicher schließen, so dass keine Hummeln herauskrabbeln können. Diese finden nicht zurück! Auf den Karton wird zur Sicherung ein flacher Stein (z.B. Fliese) gelegt.

Innenmaße der Hummelpension:

  • Höhe: 28,1cm, (reduziert sich noch um Klötzchenhöhe zum Unterstellen unter den Karton 2,5cm)
  • Breite: 26,2cm
  • Tiefe: 30cm

Beispielmaß für Innenkarton:

  • Höhe: 21,5cm
  • Breite: 21cm
  • Tiefe: 25,5cm

Befüllung des Innenkartons

Der Boden wird mit Spänen bedeckt und diese werden etwas angedrückt.
Darauf verzupfen Sie locker zu etwa einem Drittel der Kartonhöhe Kapok und bilden eine Mulde (imitieren ein Mäusenest). Den Bereich am unteren Ende der Einlaufröhre freihalten!
Die Mulde kann noch mit langen Kapokfasern abgedeckt werden, so dass eine Höhle entsteht. Sowohl die “tiefe Mulde” als auch die “Höhle” wurden bei mir schon von Hummelköniginnen angenommen.
Auf keinen Fall zu viel Kapok in den Karton stopfen! Von der mitgelieferten Menge reicht ca. die Hälfte.
Kapok ist eine Pflanzenfaser aus der Frucht des Kapokbaumes.

Ansiedelung der Hummelkönigin

Bei mir hat sich die aktive Ansiedelung bewährt:

  • Einen kleinen durchsichtigen Becher vorsichtig über eine Hummelkönigin, die auf Nestsuche(!) ist, stülpen
  • Den dazugehörigen Deckel unter den Becher schieben und mit der Hand abdunkeln
  • Abschließend den Becher mit der Öffnung in den geöffneten Vorbau direkt vor die Einlaufröhre klemmen und den Deckel wieder entfernen
  • Der Becher muss kurz genug sein, dass sich die Wartungsklappe jetzt noch schließen lässt.
  • Nach etwa einer viertel Stunde ist die Hummelkönigin in der Regel in das Hummelnest gekrabbelt und der Becher kann entfernt werden.

Mit etwas Glück, nimmt die Hummelkönigin das Nest an, was sie durch einen Orientierungsflug anzeigt.
Die Hummelklappe später nach und nach schließen.(Draht nach und nach kürzen / umbiegen)

Auf keinem Fall dürfen Sie die Hummelkönigin dabei verletzen!
Das Einsetzen soll mit absoluter Ruhe und ohne wütendes Gebrumme geschehen (abdunkeln). Nur im Frühjahr, meist in den Abendstunden, sind Hummelköniginnen auf Nestsuche. Das erkennen Sie am suchenden Flug in Bodennähe oder an Hängen/Wänden. Die Hummelkönigin untersucht kleine Höhlen, Erdlöcher und dunkle Stellen. Versuchen Sie nicht eine Hummelkönigin von der Blüte wegzufangen! Verzichten Sie im Zweifel auf eine aktive Ansiedelung!

Glück hatte ich auch schon mit der Selbstansiedelung z.B. durch eine Ackerhummelkönigin:

  • Die Wartungsklappe komplett öffnen und den Eingang mit Ästen, Borke und Moos vom Boden bis zum Vorbau gestalten (siehe Bild)
  • Wenn eine Königin regelmäßig aus- und einfliegt, kann die Wartungsklappe geschlossen werden
  • Die Anfangs noch offene Hummelklappe wird nach und nach geschlossen (Draht nach und nach kürzen / umbiegen)
  • Um das Eindringen von Schädlingen zu erschweren werden Äste, Borke und Moos wieder entfernt.
Beispiel: Hummelpension mit Vorbau LINKS

Hummelklappe

Die Hummelklappe dient dem Schutz gegen das Eindringen der Wachsmotte, aber auch gegen Ameisen, Fliegen usw.
Diese wird nach dem Aufstellen der Hummelpension im Frühjahr (mit Hilfe des Drahtes, der in der Bohrung neben der Hummelklappe steckt) weit geöffnet. Nach der Besiedelung durch eine Hummelkönigin wird die Hummelklappe nach jedem Ausflug ein Stück weiter geschlossen (Draht kürzen/umbiegen) bis die Klappe schließlich ganz geschlossen ist.

Es genügt auch, wenn die Hummelklappe erst nach mehreren Tagen ganz geschlossen wird. Die Hummelkönigin gewöhnt sich nach und nach an die Klappe. Der Vorgang ist ganz ähnlich, als ob sie eine Blüte aufdrücken müsste, um an den Nektar zu gelangen. Die Arbeiterinnen, die später folgen, lernen schon bei ihrem ersten Ausflug, mit der geschlossenen Hummelklappe umzugehen.

Belüftungsschieber

Der Belüftungsschieber im Vorbau bleibt im Frühjahr zu Beginn geschlossen und erspart der Hummelkönigin, Energie zum Aufheizen des Hummelnestes zu verbrauchen.
Wenn die Nächte wärmer sind bzw. die ersten heißen Tage auftreten, ziehen Sie den Schieber ganz heraus. Das gewährleistet die Belüftung trotz geschlossener Hummelklappe. Von nun an tritt der “Duft” des Hummelnestes am äußeren (grobmaschigem) Belüftungssieb aus, was sehr anziehend auf die Wachsmotte wirkt.

Klebefalle

Die Klebefalle verhindert das Eindringen der Wachsmottenlarven.
Diese ist durch durch einen Schutzstreifen vor dem Austrocknen und vor Schmutz geschützt. Zur Aktivierung muss der Schutzstreifen abgezogen werden.
Bei Lieferung des Vorbaues/ der Hummelpension ist die hintere Klebefalle schon aktiviert, und damit einsatzbereit. Ich empfehle alle zwei Jahre nur eine weitere Klebefalle zu aktivieren, weil dadurch die Wirkung länger anhält. Die Klebefallen sind über mehrere Jahre wirksam.

Einen Grundschutz bietet die Kammer schon für sich alleine, durch das etwas weitmaschigere Außensieb und das sehr feinmaschige Innensieb.

Wer möchte, kann aber natürlich sofort alle Klebefallen (oben, unten, vorn) aktivieren was die Wahrscheinlichkeit des Eindringens durch die Wachsmotte über die Belüftungskammer auf Null reduziert. Dazu schrauben Sie bitte den Aufschraubdeckel auf der Belüftungskammer ab (seit 2017: TORX – Edelstahlschrauben, TX 10).
Nach dem Sie den Schutzstreifen abgezogen haben, schrauben Sie den Deckel wieder fest.

Pflege

Die Hummelklappe reinigen Sie bitte ab und zu mit einem feuchten Lappen von Pollen- und Nektarresten. Danach wischen Sie mit einem trockenen Lappen nach. (Eine nasse Hummelklappe läßt sich nicht öffnen)

Auch der Vorbau sollte ab und zu von groben Verschmutzungen (Pollen, Kot, tote Larven usw.) gereinigt werden. Dazu öffnen Sie die Wartungsklappe (Häkchen drehen) und entfernen mittels einer kleinen Spachtel die Verunreinigungen.
Diese nicht einfach vor der Hummelpension fallen lassen, da der Geruch die Wachsmotte anziehen könnte!

Im Herbst, nach dem Absterben des Hummelvolkes, wird der Innenkarton samt Inhalt entsorgt. Die Hummelpension wird feucht abgewischt und sicher im Schuppen verwahrt.